Sonntag, 23. August 2015

Die Apokalypse hat begonnen

Ich steh mit einer Flasche Apfelsaft in der Schlange an der Kasse. Vor mir 4 Kunden mit vollen Wagen. Naja, denk ich mir, das wird wohl etwas dauern. Ich schau hinter mir und sehe einen weiteren Herren mit vollem Einkaufswagen. Lautstark, so dass es alle hören können frage ich ihn ob er nur die paar Teile habe. Verstört und fragend schaut er mich an, ob ich wirklich ihn meine. Schließlich bringt er ein schwaches Ja über die Lippen. Ich sage ihm, dass er doch einfach vorgehen solle. Verstört und auch ohne das kleinste Wort des Dankes schiebt er seinen Wagen an mir vorbei. Als ich die weiter vorne stehenden Kunden anschaue, Blicken diese entweder absichtlich zur Seite oder werfen mir einen Blick zu, als ob ich ein hilfsbedürftiger Irrer sei.

Ein ander mal, wieder beim Discounter stehe ich an meinem Auto und packe die Einkäufe in den Kofferraum. Etwa 15 Meter von mir eintfernt kommt ein altes Mütterchen mit ihrem Korb aus dem Laden. Plötzlich reißt ihr der Bügel und der Korb fällt auf den Boden. Als die ersten Drei Leute ohne zu schauen einfach an ihr vorbei gehen, leere ich eine meiner Tüten und lege die Teile lose in den meinen Wagen und gehe zu ihr hin. Sofort beginne ich damit die auf dem Boden liegenden Gegenstände in die Tüte zu packen. Ängstlich und verstört schaut mich die Frau an. Es schaut ganz so aus, als ob Sie Angst hat ich wolle Sie bestehlen.

Dann saß ich im Cafe und gönnte mir einen Kakao und ein Käsebrötchen. Ich blickte mich um und musste mit erschrecken feststellen, dass in dem gut besuchten Etablissement kaum jemand miteinander sprach. Selbst scheinbar Freundinnen saßen nur gegenüber und schauten auf ihre Handys. Eine verteufelte Leere sprach aus ihren Augen. Und dann hörte ich das kleine Mädchen weinen. Ihr Brötchen war auf den Boden gefallen und ihre Mutter blickte nur kurz von ihrem Handy auf und ranzte das Kind an, es solle doch nicht so laut sein. Mit flehendem Blick schaute es auf den Boden. Ich trank den Rest meine Kakaos, der mir plötzlich nicht mehr wirklich schmecken wollte aus, ging an den Tresen und kaufte ein süßes Brötchen ohne Rosinen. Mit diesem ging ich an den Tisch des kleinen Mädchens und gab es ihr. Die Tränen versiegten und es begann zu lächeln. Die Mutter blickte erneut von ihrem Handy auf und ihre Wangen bekamen ein leuchtendes Rot. Nicht aus Dankbarkeit oder Verlegenheit. Nein, aus Zorn. Ich blieb ganz ruhig sagte ihr, dass das Brötchen der Tochter auf den Boden gefallen war und ich ihr ein neuen geben wolle. Nun war Sie doch ganz verlegen, ließ das Brötchen der Tochter, vergaß aber das einfache und wirklich nicht schmerzhafte Danke. Ich verzichtete danach zu fragen und entfernte mich still und ließ das Mädchen mit dem Brötchen und die Mutter mit dem Handy zurück.

Die Sonne schien und ich spazierte durch den Park. Eine Jugendlicher ging dort mit einem großem Hund. Mit den Rassen kenne ich mich leider nicht aus. Plötzlich hielt der Hund mitten auf dem Weg inne und entleerte scheinbar seinen kompletten Darm. Schließlich gingen Sie ohne einen weiteren Blick einfach weiter. Verzeiht mir, wenn ich den Haufen auch habe liegen lassen.

Ach, und die ganzen Leute, die ohne zu denken irgendwelche Parolen nachbrüllen. Und drauf angesprochen, kaum ganze Sätze aus dem Mund bekommen. Ohne jegliche Substanz versuchen Sie eine Diskussion mit Schlagwörtern wie Gutmensch, aber... usw zu führen. Ich hab da auch noch zwei Sätze für euch. Ich bin ein Gutmensch? Vielleicht, aber Du bist scheisse!


Und dann steht da eine Gruppe von vielleicht 120 Leuten vor dem neuen Flüchtlingsheim. Sie sind gekommen um die Menschen, die gerade eine beschwerliche Reise auf Leben und Tod hinter sich haben, zu begrüßen. Begrüßungen wie "Sieg Heil!" schwirren durch die Luft. Mit Hass und Gier in ihren Augen dürsten Sie nach Blut. Und die "Überlebenden" haben Angst und sitzen still kauernd hinter verschlossenen Türen.


Aber dann sehe ich da diesen jungen Burschen. Er bückt sich und hebt eine dort liegende zerknüllte Brötchentüte auf und wirft sie in einen nahe stehenden Mülleimer.
Und ich habe wieder Hoffnung für die Menschheit.

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.

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